Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

Von christlicher Judenfeindschaft - Wanderausstellung

Ein Interview mit Pfarrerin Marion Gardei.

Wir haben mit Pfarrerin Marion Gardei, Beauftragte für Erinnerungskultur und Antisemitismus in der EKBO, über den Inhalt der Ausstellung "Von christlicher Judenfeindschaft" gesprochen.

Was genau wird in dieser Ausstellung gezeigt?
Marion Gardei: Die Ausstellung zeigt die „Muster“ christlicher Judenfeindschaft, wie sie seit dem Entstehen des Christentums durch die Jahrhunderte transportiert wurden. Systematisch  werden die „klassischen“ Generalverdachte der Kirche gegen das Judentum wie angebliche Hostienschändung, Ritualmord, Brunnenvergiften und Wucher dargestellt und analysiert. Dabei wird auch deutlich, was diese Unterstellungen an Mord und Diskriminierung gegenüber Jüdinnen und Juden hervorgebracht haben und wie sie der Kirche v.a. bei der Geldbeschaffung durch neue Wallfahrtsorte und Märtyrer-Reliquien dienten. Das Ganze ist Die durch viele eindrückliche historische Bilder illustriert.

Diese Ausstellung kann als Wanderausstellung ausgeliehen werden. Was ist der Vorteil an einer Wanderausstellung?
Marion Gardei: Die Wanderausstellung -  bestehend aus 29 Roll ups – ist einfach aufzustellen und leicht  transportieren. Sie wird von uns kostenfrei verliehen und kann so ohne großen Aufwand in Gemeinden, Schulen oder anderen öffentlichen Orten gezeigt werden.  Denn wir wollen ja möglichst viele Menschen erreichen.

Was können die Besucher:innen lernen?
Marion Gardei: Viele antijüdische Verschwörungslegenden, die das christliche Abendland geprägt haben, kann man bis heute in modernen antisemitischen Verschwörungsmythen wiederfinden. Die Ausstellung zeigt ihre Herkunft und entlarvt sie als Lügen. Deshalb dient die Ausstellungder Aufklärung und der Antisemitismusprävention, die wir dieser Tage so dringend brauchen.